Unabhängige deutsche Wissenschaftsagentur plädiert für Regelungen statt Verbote

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat heute eine gesundheitliche Bewertung zu Nikotinbeuteln veröffentlicht. Es geht unter anderem um Schadensreduzierung, Schwedens niedrige Raucherquote und die Nikotinstärke von Nikotinbeuteln.

Das BfR ist die wissenschaftliche Agentur der Bundesrepublik Deutschland, die für die Erstellung von Gutachten und Stellungnahmen zur Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sowie zur Sicherheit von Stoffen und Produkten zuständig ist. Das BfR ist dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstellt. Es genießt Unabhängigkeit in Bezug auf seine wissenschaftlichen Bewertungen und Forschungen.

Das BfR hat im März 2021 mit der Bewertung begonnen und heute seine gesundheitliche Bewertung zu Nikotinbeuteln veröffentlicht.

Nikotinbeutel können das Gesundheitsrisiko für Raucher verringern

Die BfR kommt zu dem Schluss, dass der Umstieg von Zigaretten auf Nikotinbeutel das Gesundheitsrisiko für Raucher verringern kann. Sie weist jedoch darauf hin, dass der Konsum von Nikotinbeuteln nicht zu einer höheren Nikotinaufnahme im Vergleich zu anderen auf dem Markt erhältlichen Produkten führen sollte. Sie stellt auch fest, dass die Nikotindosis von 16,6 mg pro Beutel über einen Zeitraum von 20 Minuten der Nikotinkonzentration im Blut nach dem Konsum einer Zigarette entspricht. Pouch Patrol ist daher der Ansicht, dass 16,6 mg pro Beutel eine angemessene Grenze für einen neuen Marktstandard für Nikotinbeutel wäre.

Die BfR-Studie fand in einigen Nikotinbeuteln TSNA-Substanzen, die als genotoxisches Karzinogen gelten. Da jedoch in mehreren Produkten kein TSNA nachgewiesen wurde, wird der Schluss gezogen, dass es technisch möglich ist, diese Stoffe zu vermeiden.

Qualitätskontrollen durch Normung und Vorschriften werden empfohlen

Das BfR empfiehlt daher Qualitätskontrollen durch Standardisierung und Regulierung, um die mit Nikotinbeuteln verbundenen Risiken zu minimieren. Es gibt bereits heute offene Quellen für unabhängige Labortests von Nikotinbeuteln. Gemessen werden unter anderem TSNA, Nikotinstärke und pH-Wert. Die Laborberichte werden auf Nicoleaks.com veröffentlicht und stehen allen kostenlos zur Verfügung.

Schweden ist ein Vorbild

Sie unterstreichen auch die schadensmindernde Wirkung von Nikotinbeuteln. Insbesondere weisen sie auf eine Studie aus Schweden hin, die zeigt, dass Snus den Einstieg in das Zigarettenrauchen nicht erleichtert und dass Raucher, die mit dem Snuskonsum beginnen, mit größerer Wahrscheinlichkeit mit dem Rauchen aufhören.

Sie weisen auch darauf hin, dass Schweden eine einzigartige Position in Europa einnimmt, und heben eine Bewertung aus dem Jahr 2012 hervor, die zeigte, dass Schweden das einzige Land in Europa war, in dem Lungenkrebs nicht die Hauptursache für krebsbedingte Todesfälle bei Männern war. Darüber hinaus stellen sie fest, dass Männer in Schweden die niedrigste Lungenkrebsrate unter 40 Ländern in Europa hatten. Die Lungenkrebssterblichkeitsrate für Männer in Deutschland ist um 78 % höher als in Schweden. Eine noch neuere Studie, auf die sie verweisen, zeigt, dass die Lungenkrebssterblichkeit bei Männern in Deutschland um 90 % höher ist als bei Männern in Schweden.

Wir beim Pouch Patrol ermutigen Sie, die Studie zu lesen und mit allen zu teilen, von denen Sie denken, dass sie daran interessiert sein könnten. Klar ist, dass das BfR eher für eine Regulierung von Nikotinbeuteln als für ein Verbot plädiert. Wir von Pouch Patrol werden die BfR-Studie und andere aktuelle Studien im Detail prüfen und einen Vorschlag vorlegen, wie die EU Nikotinbeutel regulieren sollte. Diese wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.