Nikotinbeutelsteuer in der EU am Horizont

Sind Sie bereit für eine kräftige Steuererhöhung auf Ihre bevorzugten Nikotinbeutel? Diese ist abzusehen, da die Europäische Kommission erwägt, die EU-Tabakverbrauchsteuerrichtlinie zu überarbeiten und für diese Produkte eine EU-weite Mindestbesteuerung einzuführen.

DURCHGESICKERTE INFORMATIONEN DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION

Nach durchgesickerten Informationen aus dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue Tabaksteuerrichtlinie (TED) könnte die Steuer auf Nikotinbeutel 134 € pro Kilo erreichen. Zum Vergleich: Die aktuelle Steuer auf Nikotinbeutel in Schweden liegt je nach Wechselkurs bei etwa 17-18 € pro Kilo.

Etwa 18 % der EU-Bevölkerung rauchen täglich, aber Nikotinbeutel haben als Alternative zu Zigaretten an Popularität gewonnen. Die Europäische Kommission erwägt jedoch nicht die potenziellen Vorteile eines Ansatzes zur Schadensminderung, bei dem Nikotinbeutel die Raucherquote senken und Raucher auf weniger schädliche Nikotinprodukte umstellen könnten. Es ist wichtig, ein Steuerniveau für diese Produkte beizubehalten, welches sie im Vergleich zu brennbarem Tabak nicht weniger attraktiv macht. Bei einer zu hohen Steuer auf Nikotinbeutel werden finanzielle Anreizmechanismen für Raucher zum Umstieg auf Nikotinbeutel ausgeklammert.

In Schweden, welches die niedrigsten Raucherquoten in der EU hat, besteht die Tradition darin, Tabak- und Nikotinprodukte auf der Grundlage ihrer Schädlichkeit zu besteuern. Dies hat wahrscheinlich zu der niedrigen Rate des täglichen Rauchens in Schweden beigetragen, wo knapp 6 % der Bevölkerung tägliche Raucher sind.

EIN ANDERER ANSATZ DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION IST ERFORDERLICH

Die Europäische Kommission hat die Möglichkeit, Raucher zu ermutigen, auf weniger schädliche Produkte umzusteigen, aber ihr derzeitiger Ansatz riskiert negative Folgen sowohl für die europäischen Verbraucher als auch für die öffentliche Gesundheit.

Nach Kritik der schwedischen Regierung hat die Europäische Kommission die Richtlinie vorübergehend von ihrer Agenda gestrichen. Allerdings soll sie 2023 wieder auftauchen. Damit die Richtlinie verabschiedet werden kann, müssen alle EU-Mitgliedstaaten zustimmen. Sie wird nicht verabschiedet, wenn ein einziger Mitgliedstaat die Richtlinie ablehnt. Es bleibt abzuwarten, welche Steuersätze die Kommission letztendlich vorschlagen wird.

Allerdings ist wahrscheinlich ein solider und vereinter Widerstand von Ländern erforderlich, welche Strategien zur Schadensminderung unterstützen, damit die potenziellen negativen Auswirkungen des Kommissionsvorschlags reduziert werden.

Pouch Patrol verfolgt die Entwicklungen.