Zulassung von E-Zigaretten: Chancen und Risiken

Während Grossbritannien Unterstützung für die medizinische Zulassung von E-Zigaretten ankündigt, debattieren Experten das Thema in einem kürzlich veröffentlichten Artikel im British Medical Journal.

„Eines von vielen Werkzeugen“

Nicholas Hopkinson vom Imperial College London begrüßt den Vorschlag der britischen Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte und sagte, dies „sollte den Angehörigen der Gesundheitsberufe die Gewissheit geben, dass sie ihren Patienten auf diese Weise helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören, insbesondere in psychiatrischen Einrichtungen, in denen die Raucherquoten unverändert hoch sind.”

Es gibt immer noch mehr als sechs Millionen tägliche Raucher im Vereinigten Königreich. E-Zigaretten werden derzeit als Verbraucherprodukte reguliert, was bedeutet, dass sie nicht als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung beworben werden können. Die Einführung von E-Zigaretten (die ein strengeres medizinisches Zulassungsverfahren durchlaufen haben) bietet Patienten und Angehörigen der Gesundheitsberufe nicht nur ein weiteres Mittel, um die Abhängigkeit vom Rauchen zu überwinden, sondern wird wahrscheinlich auch das Vertrauen der Raucher stärken, die bisher nur zögerlich alternative Nikotinprodukte probiert haben, schreibt Hopkinson. Er kommt zu dem Schluss, dass die medizinische Zulassung von E-Zigaretten vielen Rauchern zu einem längeren und gesünderen Leben verhelfen könnte.

„Keine professionelle Bestätigung“

Jørgen Vestbo und Kollegen von der University Manchester argumentieren dagegen, dass die Wirksamkeit von E-Zigaretten als Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung unbewiesen ist und dass Schäden wahrscheinlich sind. Nach Ansicht der Autoren besteht die Gefahr, dass die Tarnung von E-Zigaretten als sinnvolle Schadensminderungsstrategie nachhaltige Strategien zur Raucherentwöhnung schwächt. Darüber hinaus betonen sie, dass eine flächendeckende Nutzung von E-Zigaretten ein erhebliches gesellschaftliches Suchtrisiko birgt. „Stattdessen sollten Ärzte dabei helfen, einen anständigen NHS-finanzierten Raucherentwöhnungsdienst wiederzubeleben, Politiker dazu bewegen, die Steuern auf nikotinhaltige Produkte zu erhöhen, und das Rauchen – ebenso wie das Dampfen – noch stärker einschränken“, schlussfolgern sie.