Mangelnde Perspektive aus Verbrauchersicht bei neuen Nikotinvorschriften

15th Dec 2022

Island hat kürzlich neue Gesetze zu Nikotinprodukten verabschiedet. Dieses neue Gesetz enthält Vorschriften zu Marketing, Lizenzierung und Produktanforderungen. Während diese Vorschriften allgemein begrüßt werden, fehlt einigen Teilen der Verordnung die Verbraucherperspektive. Die Europäische Union sollte bei der Überarbeitung ihrer Tabakrichtlinie nicht den gleichen Fehler machen.

MITTEILUNGSPFLICHTEN EINGEFÜHRT

Nach der neuen Gesetzgebung dürfen nur Nikotinprodukte auf dem Markt verkauft werden, die die Sicherheitsstandards und Produktsicherheitskriterien in Island erfüllen. Hersteller und Importeure von Nikotinprodukten, die ihre Produkte verkaufen wollen, müssen dies sechs Monate vor dem Inverkehrbringen bei den Behörden melden und toxikologische Daten zu den Inhaltsstoffen des Produkts beifügen. Der Verkauf oder Import eines Produkts ohne vorherige Ankündigung ist verboten.

NIKOTINGRENZE

Einer der wichtigsten Aspekte der neuen Gesetzgebung ist die Einführung einer expliziten Nikotinbegrenzung. Nikotinprodukte mit mehr als 20 mg/g Nikotin dürfen nicht verkauft werden. Pouch Patrol begrüßt solche Regelungen unter der Bedingung, dass die Höchstgrenzen nicht zu niedrig angesetzt werden, was in Island nicht der Fall ist. Die Höchstgrenze sollte jedoch pro Beutel und nicht pro Gramm festgelegt werden, um das reale Konsumverhalten besser widerzuspiegeln und es den Verbrauchern zu erleichtern, verschiedene Produkte zu vergleichen und ihren Nikotinkonsum zu verstehen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzte im September, dass die Nikotinkonzentration im Blut nach 20-minütiger Anwendung eines Beutels mit 16,6 mg Nikotin dem Wert nach dem Rauchen einer Zigarette entspricht. Dies könnte als angemessene Nikotingrenze pro Beutel angesehen werden.

MANGELNDE VERBRAUCHERPERSPEKTIVE

Insgesamt ist es wichtig, dass neue Vorschriften mit Blick auf den Verbraucher und nicht nur aus staatlicher Sicht erstellt werden. Beamte können die Nikotindosis pro Beutel möglicherweise leicht berechnen, aber die Verbraucher haben nicht den gleichen Zugang zu diesen Informationen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die EU bei der Überarbeitung ihrer eigenen Richtlinie über Tabakerzeugnisse die Bedeutung der Verbraucherperspektive berücksichtigt.